Nachwuchsförderung durch Kompetenz und Wertschätzung
sachgereichte Wissens- und Regelvermittlung - altersgerechte Anleitung - motivierende Angebote
Schießen im Jugendalter
Die Gefahr und Nicht-Gefahr im Umgang mit der Waffe
Gefahren gehen von Vielem aus, nicht zuletzt auch von Waffen. Sollen Sie also verboten werden?
Kurze wahre Geschichte:
"Unser Sohn ging in den Waldorfkindergarten. Er liebte die Natur und war sehr kreativ. Spielzeugwaffen und Schießspiele waren unerwünscht. Eines Tages sitzen wir beim Frühstück und er zielt mit etwas in der Hand umher. Auf die Frage, was er da hat, meinte er, es sei eine Pistole und er schieße damit. Beim Näheren betrachten erkannte ich: er hatte eine Scheibe Brot so zurecht gebissen, dass nur noch das Abbild einer "Brot-Pistole" übrig blieb... ". Soviel zum Verbot von Waffen.
Eine Gesellschaft, die sich so rasant in einem gesellschaftlichen, politischen und strukturellen Wandlungsprozess befindet wie die unsere, ist für alle eine große Herausforderung, um nicht zu sagen eine Gefahr per se.
Kinder- und Jugendliche wachsen schon lange nicht mehr "behütet und beschützt" auf. Der mediale Einfluss und der Zugriff auf noch nie dagewesenes Wissen und Bilder der "Erwachsenenwelt" fordern Kinder und Jugendliche heraus. Sie erfahren und sehen mehr, als Ihnen gut tut, als sie manchmal in dem Alter verarbeiten können, und das nicht durch Selbsterfahrung, sondern aus zweiter oder dritter Hand über unterschiedlichste mediale Kanäle und Plattformen. Kinder und Jugendliche wollen nach wie vor ausprobieren, experimentieren, erforschen, und dies tun sie mit dem Wissen und den Bildern, die ihnen diese Gesellschaft bietet. Sie ahmen nach. Das System "Elternhaus", "Kinderbetreuung", "Schul- und Ausbildungswesen" versagt immer mehr. Also wo steckt die Gefahr? Im sachgerechten Umgang mit registrierten bzw. für Kinder geeigneten Geräten und Waffen sicher nicht; und ein gutes Waffengesetz ist unser Fundament.
Begründungen gäbe es viele, die untermauern, wie wichtig eine gute Jugendarbeit ist, nicht zuletzt: "Kinder sind unsere Zukunft". Sie sind die Seismographen unserer Gesellschaft. Also passen wir auf, was uns der Seismograph anzeigt, sonst erleben wir das Erdbeben eher als gedacht . Mit dem Verbot von Waffen und einer Verschärfung des Waffengesetzes ist es nicht getan!
Zum Umgang mit Waffen im Jugendalter
Waffen üben eine große Faszination auf Kinder und Jugendliche aus!
Ein "davor schützen" oder gar den Umgang mit Waffen zu verbieten, hat oftmals einen gegenteiligen Effekt: Je mehr dies versucht wird, umso eher werden ungeachtet der Gefahr oftmals im Geheimen gefährliche Spiele unternommen und Gefahren nicht erkannt oder falsch eingeschätzt.
Die Schützenvereine mit Jugendförderung bieten Kindern- und Jugendlichen von Anfang an:
- eine Gemeinschaft von Gleichaltrigen mit pädagogisch ausgerichteter Zielsetzung
- einen geschützten und beaufsichtigten Lernraum,
- in dem sich Kinder und Jugendliche altersangemessen ausprobieren und spielerisch den sachgerechten Umgang mit der Waffe lernen und üben
- in dem Kinder und Jugendliche die Regeln des Schießsports und des Umgangs mit der Waffe kennenlernen, üben und einhalten.
Die richtige Anleitung
Wer ist geeignet?
Motivation und Spaß mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, die Freude - sowie die Fach- bzw. Sachkenntnis - am Schießsport reichen nicht! Es gehört wesentlich mehr dazu, eine gute und effektive Nachwuchsförderung zu betreiben.
Die richtige Ansprache, das Auftreten, die Authentizität der anleitenden Jugendbetreuer ist von entscheidender Bedeutung. Sie sind Vorbild, Ausbilder und Partner zugleich. Sie müssen sich ihrer Verantwortung im Umgang mit dem jüngeren Klientel bewusst sein und die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen kennen und in den Prozess der Anleitung integrieren.
Daher gilt es für den Vorstand im Schützenverein nach geeigneten Persönlichkeiten Ausschau zu halten und diese durch fachliche und pädagogische Fortbildungen zu bilden und zu fördern. Ebenso ist eine Alters- und Geschlechtermischung von großem Vorteil.
Basiswissen im Bereich der fachlichen und pädagogischen Jugend- und Schießsportarbeit bieten u.a.: der NSSV, der DSB, der LSB.
Für eine vertiefende Arbeit in dem Bereich sollten allerdings intere Schulungen für die jeweiligen Jugendleitungen und -betreuer stattfinden und hierfür externe pädagogisch geschulte Fachkräfte herangezogen werden.
Kernkompetenzen
Die Auseinandersetzung mit der Waffe und dem Schießen fördert das Einschätzen von Gefahr und das Erlernen und Einhalten von notwendigen Regeln im Schießsport.
Dies wiederum ist ein wichtiger Lernfaktor für das Leben an sich. Wer notwendige Regeln kennt, richtig bewertet, einhält und akzeptiert, wer Gefahren angemessen einzuschätzen vermag, kann auch schwierige Lebenslagen meistern.
Reaktionsfähigkeit, hohe Konzentration und das "Sich-Messen" mit anderen, aber auch mit sich selbst, sind wesentliche Kernkompetenzen im Schießsport.
Bewertung von Erfolg und Misserfolg sind sofort sichtbar: Kein Lehrer oder Elternteil kritisiert oder beurteilt, sondern das Ergebnis auf der Scheibe zeigt dem Schützen Erfolg oder Misserfolg in Echtzeit an. Das "Fehlverhalten" (ein Fehlschuss) kann nicht so schnell auf andere Personen oder Umstände "abgeschoben" werden, die Verantwortung bleibt beim Kind / Jugendlichen selbst.
Sportgeräte und Waffen
Was ist geeignet?
Geeignete Geräte und Waffen im Schießsport mit Kindern und Jugendlichen:
- Pfeil- und Bogenschießen macht Spaß und ist für fast jedes Alter geeignet. Pfeil und Bogen sind reine Sportgeräte und keine Waffen im Sinne des Waffengesetzes. Es kommen Recurve-, Compound- oder Blankbogen zum Einsatz.
- Blasrohrschießen (Wer eine Kerze ausblasen kann, erfüllt die Grundvoraussetzung des Blasrohrschießens. Bereits Kinder ab sechs Jahren werden davon angesprochen.) Informationen Blasrohrschießen.
- Lichtpunktgewehr und Lichtpunktpistole
- Luftgewehr und Luftpistole
Besondere Aktivitäten und Events erhalten die Motivation und Freunde am Schießsport. Zum Beispiel die DSJ KidsGames